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Wiedereröffnung

Mammertsberg startet in neue Ära

Schweiz

Silvio Germann hat die Pacht für das Boutiquehotel in Freidorf auf der Schweizer Bodensee-Seite angetreten

FREIDORF/BODENSEE: Der Schweizer Spitzenkoch Silvio Germann hat die Pacht für das Boutiquehotel in Freidorf auf der Schweizer Bodensee-Seite angetreten, um das historische Anwesen von Inhaberehepaar Daniela und Jürg Maurer mit persönlicher Note und feiner Küche in die Zukunft zu führen. 

Am 1. Oktober öffnete der neue Gastgeber im Team mit Sommelier und Restaurantleiter Giuseppe Lo Vasco sowie Chef de Réception Carolin Gierling zum ersten Mal die Türen zum neuen Mammertsberg. Neben sechs stilvollen Zimmern und geräumigen Suiten in den Obergeschossen bietet das Hotel künftig ein Gourmetrestaurant im Erdgeschoss des historischen Gebäudeteils, ein Bistro im Monolith sowie einen begehbaren Humidor und Weinkeller mit verschiedenen Lounges. Einladend ist auch die Lage: Das vor zehn Jahren von der Schweizer Architektenikone Tilla Theus modernisierte Boutiquehotel liegt leicht erhöht mit freiem Blick bis zum Bodensee, über die Thurgauer Hügellandschaft und die Appenzeller Alpen. Der verwinkelte Garten wurde vom Schweizer Landschaftsarchitekten Enzo Enea entworfen. 

«Das Mammertsberg ist für uns ein echtes Kleinod und wir sind extrem stolz, hier nun wirken und unsere Gäste begrüssen zu dürfen», freut sich Germann. Der 32-jährige hat die Pacht im April 2022 gemeinsam mit seinem Mentor, dem Bündner Drei-Sterne-Koch und Gastronom Andreas Caminada, als Partner übernommen und damit die Nachfolge von August und Luisa Minikus angetreten. Caminada sieht seine Rolle im Hintergrund: «Mammertsberg ist Silvios neues Zuhause. Für ihn ist es nach sieben erfolgreichen Jahren in unserem «IGNIV» im Grand Ressort Bad Ragaz die richtige Zeit, um seinen eigenen Weg zu gehen. Ich stehe ihm gerne beratend zur Seite, doch das Mammertsberg wird allein seine kulinarische Handschrift tragen und durch Giuseppe Lo Vasco und Carolin Gierling als Gastgeber geprägt werden.» 

Der Wiedereröffnung des Restaurants und Boutiquehotels ist eine viermonatige Neugestaltung der Räumlichkeiten vorausgegangen. Caminada und Germann hatten klare Vorstellungen: «Wir wollten im Inneren die besondere Patina der Räume sowie die schöne Haptik der Materialen wirken lassen und so ein warmes Ambiente schaffen», erklärt Caminada das Leitmotiv. Viele zuvor metallisch-glänzende Elemente wurden durch sanftere Farben überarbeitet. So liessen die Partner die monumentale Aluminium-Wendeltreppe, welche Gäste von der Aperitif Lounge ins Restaurant führt, in Mattschwarz tauchen. 

Für das neue Innenleben vertraute das Team auf das international renommierte Designstudio «Space Copenhagen» aus Dänemark. Die verantwortlichen Designer Signe Bindslev Henriksen und Peter Bundgaard Rützou von Space Copenhagen liessen sich von den konkreten Wünschen ihrer Auftraggeber gerne leiten: «Das neue Interieur besticht durch eine ausgewogene Dualität zwischen prachtvoller Vergangenheit und einem sanften, zeitlosen Modernismus. Hohe Decken, großen Öffnungen und Rundbogenfenster treffen auf edel getäfelte Wände und Holzeinbauten sowie komfortable, organisch geformte Möbel aus Leinen, Bouclé, Leder, Holz und Wolle.» Fast alle Polstermöbel und Buffets entstanden nach eigenen Entwürfen und wurden von einer Schreinerei in Scharans sowie einem Kopenhagener Möbeltischler massgeschneidert angefertigt.

Die über 100-jährige Geschichte des Gebäudes ist auch dank eines bereits 2013 abgeschlossenen Umbaus durch die Schweizer Architektin Tilla Theus allgegenwärtig. Theus gab dem historischen Landhaus unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes viele stilistische Elemente seiner ursprünglichen Ästhetik zurück und schaffte gleichzeitig mit einem gradlinigen Monolith als Nachbargebäude einen spannenden Kontrast zum Altbaucharakter. Eine lichtdurchflutete Passerelle beherbergt Germanns Wirkungsstätte: Die offene Küche.

Von hier schickt der Küchenchef Gerichte wie Felchen mit Regenbogenrettich und Rogen, Pilze mit BBQ und Dashi oder Gams mit Sellerie, Zwetschge und Bittersalaten – allen voran einem Cicorino Rosso, den seine Köche wie auch Federkohl, Staudensellerie, Kohlrabi und einigen Kräuter direkt im hauseigenen Küchengarten ernten können. Das Menü umfasst wahlweise drei bis fünf Gänge und wird abgerundet von einem Amuse-Reigen zur Einstimmung sowie auf Wunsch einem Surprise Gang. «Wir kochen saisonal und nutzen überwiegend gute Produkte aus der Region. Aber ich liebe es auch mal eine bretonische Langustine oder einen Fisch aus dem Meer zuzubereiten», erklärt Silvio Germann. «Mittags servieren wir A la Carte im Bistro eine schöne, etwas bodenständigere Küche mit hausgemachten Ravioli, Kalbsbäckchen oder Maccheroni aus einem Caprinello Käselaib.» 

Für den gebürtiger Luzerner ist es das erste eigene Projekt. Dass er der Aufgabe gewachsen ist, hat Germann jedoch längst gezeigt. 2011 kam er ins Caminada-Team auf Schloss Schauenstein und stellte dort bis 2014 sein Talent unter Beweis. Als Andreas Caminada dann 2015 nach einem geeigneten Statthalter für sein erstes IGNIV-Restaurant suchte, vertraute der Bündner Gastronom auf den damals 26-jährigen und holte ihn von einer Stage aus Brasilien zurück in die Schweiz. Wie erwartet erwies sich die Besetzung als Glücksgriff: Erfolgreich etablierte er die Fine-Dining-Sharing-Experience im «IGNIV by Andreas Caminada» und kochte das Restaurant mit zwei Michelin-Sternen sowie 18 Gault Millau Punkten in die Schweizer Spitzenliga. 

Für das neue Mammertsberg haben die Gastgeber eine Vision: «Wir wollen jeden Aufenthalt von der Ankunft bis zur Verabschiedung zelebrieren und einen magischen Ort mit einer Atmosphäre schaffen, die den Gast auf eine Reise durch das ganze Haus einlädt », verdeutlicht Gastgeberin Carolin Gierling. «Dafür nutzen wir alle Ebenen des Hauses und bespielen sie mit verschiedenen Genusserlebnissen – von der Arrivée Lounge, wo Kaffee, Küchlein und Appetizer zum Verweilen am Nachmittag bereitstehen, über die Smokers Lounge mit begehbarem Humidor und Gartenzugang bis hin zum Bistro nahe unserer offenen Küche, wo wir den Tag mit Blick auf den Bodensee und einem feinen Frühstück beginnen sowie während der Woche unser Business Lunch mit unkomplizierten A la Carte-Gerichten anbieten », erklärt Sommelier Giuseppe Lo Vasco das kulinarische Gesamtkonzept.

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Mammertsberg

Mammertsberg
Bahnhofstr. 28
9306 Freidorf

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Silvio Germann

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Was?
Chef de Cuisine

Wo?
Mammertsberg in Freidorf

Andreas Caminada

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Was?
Chef de Cuisine

Wo?
Schauenstein in Fürstenau

Giuseppe Lo Vasco

Was?
Maître / Sommelier

Wo?
Mammertsberg in Freidorf

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