Restaurant-Kritik
Geranium, Kopenhagen
„Auch wenn noch Fisch und Seafood im Menü ist, stehen in dieses Mal im Geranium Gemüse und Kräuter klar im Vordergrund, so dass es fast wie ein vegetarisches Menü wirkt. Eiweiß ist auf ein Minimum reduziert und kommt mehr in den Saucen, denn als pures Produkt auf den Teller. Beeindruckend ist, wie präzise die Gerichte ausgearbeitet und die Feinheiten zu schmecken sind. Auch wenn es dem ein oder anderen Gang gut täte, wenn er ein oder zwei Bissen größer wäre, damit man die Details noch besser erfassen könnte, gelingt es, sehr viele Reize zu setzen. Das lässt aber auch alles sehr „vernünftig“ wirken. Ich vermisse schon ein wenig ein oder zwei Gaumenschmeichler-Gänge, wie den Marbled Hake. Sicher, dieses äußerst filigrane Menü würde dieser Klassiker des Hauses aus der Balance bringen – die Balance ist nämlich herausragend. So perfekt, wie die einzelnen Gerichte, ist auch der Menüaufbau. Die Aromen steigern sich langsam in der Intensität und die Textur der Gerichte wird langsam immer fester, um dann in einem extrem feinen, rein vegetarischen Gang zu münden, der einerseits fast wie ein Nichts schmeckt, andererseits aber herausragend viel Geschmack hat. Das Gesamtpaket Geranium ist weiterhin absolut stimmig. Die Gerichte sind makellos und einzigartig und an Präzision nicht zu überbieten. Noch „vernünftiger“ sollte es aus meiner Sicht aber auf keinen Fall werden, sonst ist meines Erachtens der Punkt überschritten, dass es zu glatt wird.“ (Veröffentlicht im Oktober 2024)
Aktuelle News
Podcast
Interview mit Teoman Mezda
Restaurant-Kritik
KOMU, München
Gault&Millau 2025
Benjamin Peifer ist Gault&Millau-Koch-des-Jahres
Geranium
2100 Copenhagen