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Medienbericht

Vorwürfe gegen Konstantin Filippou

Wien, Österreich

Die Wiener Zeitung berichtet über Zutaten-Schwindel, Beschimpfungen und Druck – Konstantin und Manuela Filippou reagieren mit Maßnahmen auf Vorwürfe

WIEN. Ehemalige Mitarbeitende erheben Vorwürfe gegenüber Konstantin Filippou, der das gleichnamige Zwei-Sterne-Restaurant betreibt. Unter Berufung auf acht ehemalige Mitarbeitende sowie Fotos, Videos, Rechnungen, Dokumente und interne Chats berichtet die Wiener Zeitung unter anderem, dass Gäste über die Herkunft von hochwertigen Zutaten getäuscht wurden. Dem Bericht zufolge wurden statt der auf der Speisekarte ausgewiesenen norwegischen Jakobsmuscheln „gefrorene, geschälte Jakobsmuscheln“ aus dem Nordwestpazifik serviert, die deutlich preiswerter sind. Als Belege liegen der Zeitung entsprechende Rechnungen vor. Konstantin Filippou räumte auf Nachfrage der Wiener Zeitung ein, manchmal andere „qualitativ genauso hochwertige“ Produkte verwendet zu haben, wenn die gewünschte Ware nicht lieferbar gewesen sei. Die Gäste seien darüber vom Personal informiert worden. Ehemalige Mitarbeitende widersprechen dem, heißt es in dem Bericht. Ein ähnliches Vorgehen soll den Recherchen zufolge auch mit Austern, Kaisergranat und Sojasauce geschehen sein. Auch dazu liegen der WZ nach eigener Darstellung Rechnungen vor. Den Gegenbeweis wolle Filippou der Zeitung nicht vorlegen, erklärt sie. Nach der Anfrage  der WZ seien die hochwertigen Zutaten nicht mehr in der Menükarte auf der Website des Restaurants benannt worden.

Darüber hinaus werfen die ehemaligen Beschäftigten Filippou Beschimpfungen und Druck vor, die über das branchenübliche Maß hinausgegangen sein sollen. „Wir sind alle darauf eingestellt, viel zu arbeiten. Bei Filippou grenzt es aber an Ausbeutung“, zitiert die Zeitung einen Ex-Angestellten. Andere nannten Ausdrücke wie ‚Arschloch‘ oder ‚Fick dich‘, die "Standard" gewesen seien. Auf Anfrage der WZ habe Filippou bestätigt, die genannten Ausdrücke verwendet zu haben: „Diese Aussage ist mir zu meinem größten Bedauern in einem Stressmoment sicher passiert. „Eine gewollte Beleidigung kann ich ausschließen“, zitiert ihn die Zeitung in dem Bericht. Ihr lägen auch Unterlagen der Arbeiterkammer vor, denen zufolge Überstunden erst ausbezahlt wurden, nachdem diesem mit einem Prozess gedroht worden sei. Darüber hinaus berichtet die Zeitung unter Berufung auf Videos und Aussagen der ehemaligen Beschäftigten, dass in einem Kellerraum gekocht worden sei, der gemäß den zuständigen Behörden nur als Lagerraum hätte genutzt werden dürfen. Filippou bestritt auf Nachfrage der Zeitung, dass dort gekocht wurde.

Konstantin und Manuela Filippou reagieren auf Vorwürfe

Über die Stellungnahmen, die bereits in die Berichterstattung der Wiener Zeitung eingeflossen sind, haben Konstantin und Mauela Filippou im Laufe des Tages ein ausführliches Statement veröffentlicht. Sie erklären, „da, wo es Änderungsbedarf gibt, ist dieser sofort erfolgt beziehungsweise war schon im Gange. Da, wo Fehler passiert sind, sind diese berichtigt worden oder derzeit noch in Bearbeitung.“ Weitere Stellungnahmen in den Folgetagen kündigten sie ebenfalls an. Die Produkte auf der Website seien „aktualisiert, sofort korrigiert und berichtigt“ worden. Gleichzeitig betonenen die Betreiber des Zwei-Sterne-Restaurants und zwei weiterer Lokalitäten, „Wir betreiben etwa keinen Etikettenschwindel, wir verwenden auch keine Fake Zutaten.“ Für Fehler wolle man geradestehen. „Was Ware und ihre Herkunft und Verfügbarkeit betrifft, ist Nachvollziehbarkeit heute mehr denn je gefordert. Deshalb werden wir weiterhin und noch intensiver alle internen Abläufe überprüfen und, wo nötig, weiter anpassen. Um sicherzustellen, dass auch in Zukunft alle wichtigen und richtigen Informationen an unsere Gäst:innen kommen, setzen wir ab sofort zusätzlich zu unserem bisherigen strengen Qualitätsmanagement folgende Maßnahmen um:

  • Tägliche Aktualisierung und Einpflegung detaillierter Produkt- und Herkunftsinformation online und offline.
  • Einführung eines noch strengeren Kontrollsystems für die interne Dokumentation und externe Weitergabe von Herkunftsinformationen.
  • Noch engere Zusammenarbeit mit Lieferant:innen, um Transparenz über Herkunft und Qualität zu gewährleisten.
  • Intensivere Schulungen unseres Teams, damit Informationen lückenlos an unsere Gäst:innen weitergegeben werden."

Auch was die Arbeitsbedingungen angeht stellen die Gastronomen Veränderungen in Aussicht. Die Vier-Tage-Woche sei bereits eingeführt und Küchenzeiten verkürzt worden. "Für eine Weiterentwicklung unserer Standards wird es in Zukunft geben:

  • Sensibilisierungs-Workshops für das Team.
  • Code of Conduct, der unsere bestehenden Werte noch klarer kommuniziert, intern wie extern.
  • Einführung einer unabhängigen und anonymen
  • Beschwerdemöglichkeit für unsere Mitarbeiter:innen.“

 

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