(30. September 2025) - Der Guide Michelin hat die Restaurantauswahl 2026 für Tokio veröffentlicht. Die Hauptstadt Japans ist bekannt als die Stadt mit den meisten Michelin-Sterne-Restaurants weltweit und hat seine Auswahl seit der Einführung des Guides im Jahr 2007 kontinuierlich erweitert. In diesem Jahr wurden nicht weniger als 18 Restaurants neu mit Sternen ausgezeichnet – darunter das Myojaku, das mit den prestigeträchtigen drei Sternen ausgezeichnet wurde.

Japans Hauptstadt, eine Stadt, in der Moderne und Tradition nebeneinander existieren, erstreckt sich von der Bucht von Tokio bis zu den Bergen im Westen und bietet sowohl außergewöhnliche Meeresfrüchte als auch landbasierte Produkte. Während lokale Märkte und historische Viertel kulinarische Traditionen bewahren, bereichern und prägen internationale Einflüsse weiterhin die lebendige Esskultur.

Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide MICHELIN, erklärte: „Tokio ist eine Stadt, in der jahrhundertealte kulinarische Traditionen auf mutige Innovation treffen. Von Sushi, das mit der Präzision der Edo-Küche zubereitet wird, über Kaiseki-Gerichte, die saisonale japanische Zutaten zelebrieren, bis hin zu Restaurants, die internationale Küche mit lokalen Aromen neu interpretieren – die diesjährige Auswahl spiegelt erneut die außergewöhnliche Vielfalt der Stadt wider. Mit der weltweit höchsten Anzahl an mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants begeistert Tokio seine Gäste weiterhin mit seiner Meisterleistung, Kreativität und inspirierenden Arbeitsweise.“

Drei Sterne

Nachdem er Erfahrungen in mehreren Restaurants in Kyoto und Tokushima gesammelt hatte, war Küchenchef Hidetoshi Nakamura elf Jahre lang Küchenchef in einem mit einem Stern ausgezeichneten Restaurant in Tokio. 2022 eröffnete er Myojaku, das im Tokyo Guide 2023 mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde und nun die höchste Auszeichnung des Guides erhält. Die Küche des Küchenchefs ist harmonisch und rein zugleich und fängt die Essenz jeder Zutat mit reinem Quellwasser aus den Tiefen des Meeres ein.

Neben den Restaurants, die ihre Auszeichnung behalten, verfügt Tokio über zwölf Restaurants mit drei Sternen.

Zwei Sterne

Drei Restaurants, die im letzten Jahr mit einem Stern ausgezeichnet wurden, verdeutlichen die kontinuierliche Weiterentwicklung der kulinarischen Szene Tokios und werden in diesem Jahr mit zwei Sternen ausgezeichnet. Nishiazabu Sushi Shin ist seit der ersten Ausgabe des Tokyo Guide mit einem Stern ausgezeichnet. Das Restaurant ist bekannt für seine traditionelle Sushi-Zubereitung, seine hochwertigen Meeresfrüchte und die perfekte Harmonie von erstklassigem Fisch und gesäuertem Reis.

Hakuun – dessen Namr einen Zen-Begriff ist und einen Geist des freien Fließens ohne weltliche Bindungen bezeichnet – nähert sich der japanischen Küche mit Flexibilität und Kreativität und beweist Originalität in Zutatenkombinationen und Zubereitungen. 

Ensui legt Wert auf die Verwendung von Dashi und Holzkohlegrillen, mit einem Team, das von der Auswahl der Zutaten bis hin zum Kochvorgang Neugier und Individualität zeigt.

Mit diesen Neuzugängen und den Restaurants, die ihre Auszeichnung beibehalten, zählt Tokio nun 26 Restaurants mit zwei Sternen.

Ein Sterne

Von den 122 Restaurants, die in der Auswahl für 2026 mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnet wurden, erhalten 14 in diesem Jahr ihren ersten Stern. Diese Restaurants spiegeln eine reiche Vielfalt kulinarischer Einflüsse wider.
So rückt das EWIG die österreichische Küche in Tokio in den Mittelpunkt und serviert Gerichte, die von Klassikern wie Apfelstrudel und Sachertorte inspiriert und oft mit saisonalen japanischen Zutaten neu interpretiert werden. Sassa bietet ein Kaiseki-Erlebnis mit der Präzision eines Sushi-Kochs und präsentiert jeden Gang meisterhaft vor den Gästen an der Theke. KHAO ist eine Ode an die thailändische Gastronomie und bietet eine Speisekarte, auf der die thailändische Küche durch die Linse japanischer Zutaten interpretiert wird. La Gloire verkörpert die Essenz der französischen Gastronomie, ehrt französische Traditionen und verleiht klassischen Zubereitungen gleichzeitig moderne Akzente. KIBUN, geführt von einem in Frankreich geborenen und in Kyoto ausgebildeten Koch, verbindet französische und japanische Kochkulturen mit besonderem Augenmerk auf Saucen, die jedes Gericht wunderbar veredeln.

Grüner Stern

TROIS VISAGES sieht sein bewusstes Engagement für eine umweltfreundlichere Gastronomie mit dem  Grünen Stern belohnt.
Der Grüne Stern würdigt die inspirierenden Visionen bahnbrechender Restaurants, die sich für die Entwicklung bewusster Initiativen einsetzen, um ihre Umweltbelastung zu überdenken und zu reduzieren und gleichzeitig einen starken gastronomischen Wandel zu fordern. In diesem Jahr ist TROIS VISAGES das 13. Restaurant mit Grünem Stern in Tokio und positioniert die Stadt damit erneut als weltweit führende Stadt mit dem Grünen Sternen.

TROIS VISAGES bezieht alle seine Zutaten aus Japan und geht noch einen Schritt weiter: Das Unternehmen baut Gemüse und Kräuter im eigenen Garten an und setzt dabei auf nachhaltige Anbaumethoden, um die Vision einer bewussten und umweltbewussten Gastronomie zu verkörpern.

Bib Gourmand

Die 1997 eingeführte Bib Gourmand-Auszeichnung würdigt Restaurants im Guide MICHELIN, die hochwertige Speisen zu moderaten Preisen anbieten. Diese Lokale decken ein breites Spektrum an Küchen ab und laden ihre Gäste ein, gut zubereitete Gerichte zu genießen, ohne ihr Budget zu überschreiten.

Die diesjährige Bib Gourmand-Auswahl umfasst insgesamt 114 Restaurants, darunter 16 Neuzugänge. Unter ihnen ist das Night Market das erste Restaurant in Japan mit südostasiatischer Küche, das diese Auszeichnung erhält. Inspiriert von Reiseerlebnissen erschafft der Küchenchef die Atmosphäre geschäftiger Nachtmarktstände und interpretiert traditionelle Rezepte aus der ganzen Region mit japanischen Zutaten neu.

Weitere Neuzugänge sind das Sobakappo Nagano und das Teuchisoba Jiyusan, die beide handgemachte Soba-Nudeln servieren, die vollständig aus Buchweizen hergestellt werden und für ihre zarte Textur und ihren intensiven Geschmack bekannt sind.

Diese 16 neuen Bib-Gourmand-Restaurants bieten zahlreiche lokale Spezialitäten wie Tonkatsu, Süßwasseraal, Ramen, Yoshoku und Yakitori – alles zu erschwinglichen Preisen.

Ergänzt werden die Auszeichnungen „Sterne“ und „Bib Gourmand“ durch 252 ausgewählte Restaurants – darunter 38 Neuzugänge in diesem Jahr –, die von den Inspektoren für ihre hochwertige Küche empfohlen werden.
Während die japanische und französische Küche in dieser Kategorie weiterhin vorherrschend sind, ist auch eine große Vielfalt kulinarischer Traditionen vertreten, die beispielsweise das gastronomische Erbe Chinas, Koreas und Italiens hervorheben.

Ein bemerkenswerter Trend ist der Anstieg aufwendiger Desserts. Kukuku bietet eine Speisekarte mit Wagashi (traditionellen japanischen Süßigkeiten) und japanischen Tees, während VERT raffinierte Süßigkeiten aus regionalen Früchten kreiert, gepaart mit Sencha, Hojicha und japanischem Schwarztee, wobei Frucht-Yokan die Spezialität ist.

Andere Restaurants konzentrieren sich auf traditionelle japanische Techniken wie Sushi, Tempura, Yakitori, Aal und Kappo. Noda ist bekannt für seine zeitgenössische japanische Küche und präsentiert saisonale Gerichte mit einem modernen Ansatz, während Ginza Sushi Ichidai Yugo präzises Sushi im traditionellen Edo-Stil bietet. Im Unagi Tokito können Feinschmecker gegrillten Süßwasseraal in schlichtem und ungezwungenem Ambiente genießen.

Insgesamt spiegelt die Kategorie „Ausgewähltes Restaurant“ eine Mischung aus traditionellen japanischen Stilen mit internationalen und experimentellen Einflüssen wider und präsentiert Tokio als kosmopolitische Stadt mit einer beispiellosen Vielfalt an Speisemöglichkeiten.

Sonderpreise

Die Auswahl des Guide MICHELIN für Tokio unterstreicht nicht nur die unvergleichliche kulinarische Vielfalt der Stadt, sondern würdigt auch individuelle Talente mit Sonderpreisen, die Engagement, Leidenschaft und Exzellenz würdigen.

Der MICHELIN Mentor Chef Award geht an Kanejiro Kanemoto vom Nodaiwa Azabu Iikura Honten. Als Inhaber in fünfter Generation gilt der 97-jährige Küchenchef Kanemoto als der älteste Koch der Welt, der noch in einem mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant tätig ist. Heute widmet er sich der Ausbildung seines Sohnes und Enkelsohns – der sechsten und siebten Generation der Familientradition – und ist damit ein bleibendes Vorbild an Hingabe und Leidenschaft.

Der MICHELIN Service Award 2026 geht an Yasuyo Kumagae vom chinesischen Restaurant Piao-Xiang. Kumagae unterstützt Küchenchef Igeta und sorgt dafür, dass jedes Detail des kulinarischen Erlebnisses – von der Atmosphäre bis zum Komfort der Gäste – berücksichtigt wird. Sie hat ihr Wissen über die Sichuan-Küche und -Kultur vertieft, erklärt die Gerichte fließend und vermittelt gleichzeitig die Leidenschaft und die kulinarischen Absichten des Küchenchefs – Eigenschaften, die sie zu einer verdienten Empfängerin des Service Award machen.

Der MICHELIN Sommelier Award geht schließlich an Tsuyoshi Nakamura vom MANOIR, einem kürzlich mit einem MICHELIN Stern ausgezeichneten französischen Restaurant. Inspiriert von prägenden kulinarischen Erlebnissen in seiner Kindheit, strebte Nakamura zunächst eine Karriere als Koch an, bevor er sich der Weinkunst zuwandte. Im Laufe seiner Karriere war er als Sommelier und Manager in vielen Restaurants tätig, bevor er das MANOIR eröffnete, wo er sich heute auf französische Weine spezialisiert hat und die Tradition aufrechterhält, diese mit der französischen Küche zu kombinieren. Indem er die Weine nach den Vorlieben der Gäste auswählt und das Erlebnis mit seinem gekonnten Geschichtenerzählen bereichert, demonstriert Nakamura die Exzellenz, die ihm den diesjährigen Sommelier Award einbringt.