Restaurant-Kritiken Spanien
Barcelona
Restaurant ABac, Barcelona
"Die Küche von Jordi Cruz spielt gekonnt mit regionalen Traditionen, die er mal kräftiger, mal moderater modernisiert. Neben einigen großartigen Produktpräsentationen wie bei der Zwiebel, Garnele und Taube gab es mit der Seegurke und der Forelle auch einige relativ klassische Zubereitungen, die ganz stark waren. Dass zu einem Avantgarde-Menü zwangsläufig auch einige Spielereien gehören, wie die Kerze aus Schweinefett, die blaue Auster oder die Käsesphären, bringt zwar nicht immer geschmacklichen Mehrwert, trägt aber in jedem Fall zu einem unterhaltsamen Abend bei. Wo die Apéros sehr stark begannen, ist es etwas betrüblich, dass gerade die Desserts gegenüber dem vorherigen Menü abfielen und nicht den erhofften positiven Schlusspunkt setzen konnten. Gerade das seltsame Kaugummi-Dessert war eher ein geschmacklicher Tiefschlag. Aber unterm Strich gab es erheblich mehr Gänge, die uns überzeugen konnten. Im „ABaC“ ist man auf ein sehr internationales Publikum eingestellt und der Service wird dem sehr professionell und freundlich gerecht. Bei den vielen durchaus auf Effekte zielenden und in kurzen Intervallen inszenierten Gängen fällt es aber merklich schwer, eine individuellere Konversation zu starten. Und so bleibt ein Abend mit einigen Highlights, einigen unterhaltsamen Spielereien und ein paar Durchhängern. Ein, zwei weniger von letzteren und ich wäre richtig begeistert gewesen." (April 2019)
Restaurant ABac, Barcelona
"Die Küche des ABac fand ich auf komische Weise etwa „unfertig“. Der Einsatz von rustikalen Produkten bzw. die Arbeit mit fettigen Texturen ist schon etwas Besonderes, aber war bei eigentlich allen Gängen für mich nicht stimmte war die Feinabstimmung der Menge der einzelnen Komponenten. Ich finde, es wurde hier schon mit dem Fett-Bestandteil übertrieben. Überraschend im Verlauf des Menüs ist zudem, wie viel Feinheit und Filigranität dann doch die Desserts zeigen. Das hätte ich nach den unrunden Gängen vorher nicht erwartet. Ansätze davon hätte ich mir auch hin und wieder bei den herzhaften Gängen gewünscht." (Dezember 2017)
Restaurant Dos Palillos, Barcelona
" Bei den Gerichten begeisterten uns viele der Kleinigkeiten mit herausragender Qualität und Originalität. Da fallen die weniger überzeugenden Gerichte, von denen es nur wenige gab, nicht wirklich ins Gewicht. Dieser Abend hat uns viel Spaß gemacht und dass zumindest an der ein oder anderen Stelle ganz zart auch noch ein bisschen „El Bulli“-Erbe zu spüren war, hat das Vergnügen noch zusätzlich gesteigert." (April 2019)
Restaurant Enigma, Barcelona (Oktober 2017)
"Ich kann nur sagen WOW, WOW, WOW – was für ein Erlebnis! Alle Gerichte sind perfekt konstruiert und wohlschmeckend. Zwischen den eher technisch orientierten kleinen Happen zu Beginn, der puristischen und handwerklichen Präsentation der Grillplatte, bis hin zu technisch anspruchsvolleren Gerichten am Tisch wird die komplette Bandbreite der modernen Kochkunst zelebriert. Für mich war das Enigma eines der allerbesten Restaurant-Gesamt-Erlebnisse, das ich je erleben durfte.Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Enigma schon bald alle Listen stürmen wird. Wenn man also in Barcelona ist, sollte man nichts unversucht lassen, dort einen Platz zu ergattern. Ich bin begeistert!"
Restaurant Hisop, Barcelona
"Das „Hisop“ bietet sicherlich keine experimentelle Avantgarde-Küche, wie man es vielleicht am ehesten in dieser Stadt erwarten würde. Stattdessen liefert Oriol Ivern eine leicht zugängliche Küche, die ganz auf harmonischen Geschmack setzt. Die Zubereitungen sind handwerklich akkurat, auf klug und überschaubar komponierte Gerichte konzentriert. Das trifft offenbar den Geschmack vieler Gäste. An diesem Dienstagabend ist das Restaurant ausgebucht. Zum Erfolg trägt sicherlich auch die moderate, fast schon günstige Preisgestaltung bei, die sich auch auf der mehr als gästefreundlich bepreisten Weinkarte fortsetzt. Der Service ist professionell und gut auf das zahlreiche internationale Publikum eingestellt. Allzu ausgiebige Small Talks sollte man aber, vor allem bei Hochbetrieb, nicht erwarten. " (April 2019)
Restaurant Lasarte ***, Barcelona (Dezember 2017)
"Die Küche trägt die Handschrift von Martin Bersategui. Seine Signature Dishes schmecken genauso wie in Lasarte. Seine Handschrift sind eingänge Harmonien und ein Texturenspiel, das viel mit Cremigkeit arbeitet. Dies passt an einen nordspanischen Ort anders, als ins mediterrane Spanien. Daher übernimmt Küchenchef Alex Garés zwar die aromatische Präzision und die cremigen Texturen, präsentiert diese aber viel leichter und in einer mediterranen Aromenwelt. Das gibt den Gerichten oft mehr Transparenz und mehr Spiel. Dadurch vermindert sich etwas die aromatische Generosität der originalen Berasategui-Küche. Aus meiner Sicht hat das Lasarte seine drei Sterne voll verdienst. Beide Restaurants gehören für mich zum besten, was ich bislang in Spanien kennenlernen durfte. Sie repräsentieren allerdings in gewisser Weise eine Küche, die zwar ihre Herkunft bei der Wahl der Produkte zu erkennen gibt, aber in ihrer Handwerklichkeit und Aromenkonstruktion eher international wirkt."
Marbella
Restaurant Dani Garcia **, Marbella (Februar 2018)
"Zusammenfassend war das Menü für 65 € eine echte Hausmarke. Küchengrüße und Pralinen waren zwar nur nett, dafür aber entweder sehr interessant präsentiert oder es gab im Hinblick auf die Pralinen eine große Auswahl. Dazu dann mit der Gänseleber und dem Spanferkel zwei richtig gute Gänge zum wohlfühlen. Wie im Text schon erwähnt haben sowohl der Reis mit Tintenfisch und Aiolicreme als auch v.a. das Desert das Menü um mindestens ein Level gehoben. Beide Gänge fand ich absolut fantastisch und gehören zum Besten was ich bisher in Gourmetrestaurants gegessen habe. In diesem Sinne daher eine volle Empfehlung für das Restaurant an alle Andalusienurlauber."
Palma de Mallorca
Restaurant DINS Santi Taura, Palma de Mallorca
" Ich habe für den Geburtstag ein klassisches Tapas-Restaurant gesucht, welches Tapas bieten kann aber eben in garantiert sehr guter Küchenqualität und ohne Überraschungen und genau das haben wir hier auch bekommen, nicht mehr aber definitiv auch nicht weniger. Einen Stern rechtfertigt das Gebotene meines Erachtens durchaus, beim Hauptgang ohne Frage, die Vorspeisen sind entweder auf dem Niveau oder zumindest knapp darunter. Dazu war das Gebotene auch sehr konsistent - alle Gerichte konnten positiv überzeugen. Für 6 Personen kamen wir mit 2 Flaschen Wein und einer Flasche Champagner (André Clouet) auf €450 was ich persönlich ein sehr, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis empfand. Von mir gibt es für das DINS Santi Taura eine Empfehlung für jeden der auf Mallorca ein umkompliziertes Essen in sehr guter Qualität sucht." (Juli 2021)
Playa de San Augustín, Gran Canaria
Restaurant Bamira, Playa de San Agustín auf Gran Canaria (Dezember 2017)
"Die Küche ist in den letzten Jahren noch interessanter und vor allen Dingen in der Zubereitung noch leichter geworden. Die Menüs sind „einzigartig“, da sie bei H. Eder während der Arbeit am Herd entstehen. Wiederholungen finden kaum statt. Man muss aber auch den Mut haben, die verschiedenen Gewürze, Gerichte der Kontinente und Länder zu kosten. Präsentiert werden Gerichte mit überraschenden und außergewöhnlichen Texturen."
Port de Sóller
Restaurant Agapanto Flor del Amor, Port de Sóller (Mallorca)
"Das Agapanto besticht durch seine Lage am Ende des Repic Strandes und direkt am Strand. Die Terrasse hat einen wunderschönen Ausblick auf die Bucht von Port de Sóller."
Restaurant Es Passeig, Port de Sóller (Mallorca)
"Durch die Sendung: „Gut essen auf Mallorca – Port de Sóller“ vom WDR ( zu finden in der ARD-Mediathek oder auf YouTube) sind wir auf das Restaurant aufmerksam geworden und haben es sofort besucht. Das Restaurant liegt direkt an der Promenade. Die Gerichte sind filigran angerichtet und geschmacklich sehr fein abgestimmt. Sie sind eine moderne Version klassischer Tapas" (Veröffentlicht im Juni 2022)
San Sebastian
Restaurant Arzak, San Sebastian
"Das Menü hat mir durchweg sehr gut gefallen: Auf optische Spielereien wird verzichtet, was aus meiner Sicht die Substanz und Qualität der Geschmackskombinationen hervorhebt. Heimische und exotische Zutaten werden bemerkenswert stimmig miteinander kombiniert. Dadurch hat nimmt man die Hauptprodukte gut wahr. Schärfe- und Säureakzente sind äußerst stimmig gesetzt, so dass sie die Gerichte bestens abrunden und interessant gestalten, aber nicht dominieren. In der Tat wirkt die Küche weniger verspielt und fokussierter, als ich es von meinem ersten Besuch in der Erinnerung habe. Man kann durchaus sagen, klassischer, aber die stärkere Fokussierung ist ja durchaus auch zeitgemäß. Aus meiner Sicht bleibt das Arzak als Klassiker der modernen Küche also weiter gesetzt." (Veröffentlicht im August 2022)