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Guides

Weitere Kritik an Michelin-Rückholplänen in Österreich

Österreich, Falstaff, Gault&Millau, Michelin

Wirtshausführer fordert Unterstützung der heimischen Wirtshauskultur, statt für "abgehobene Gourmetlokale"

Klaus Egle | Foto: M. Thueringer Fotografie
Der Herausgeber des Wirtshausführers, Klaus Egle

WIEN. Die Kritik der konkurrierenden Restaurantführer an den Plänen der österreichischen Politik, wieder eine landesweite Ausgabe des Guide Michelin zu ermöglichen, reißt nicht ab. Nach dem Falstaff und dem Gault&Millau meldet sich nun auch der Wirtshausführer zu Wort. 

Mit den Plänen der österreichischen Politik würden "abgehobene Gourmetlokale" statt der heimischen Wirtshauskultur gefördert, meinen die Herausgeber, Renate Wagner-Wittula, Elisabeth und Klaus Egle. Sie spekulieren, dass bei einem erneuten Auftritt des Guide Michelin in der Alpenrepublik bis zu 60 Restaurants mit einem bis drei Sternen bewertet werden könnten. Daraus ergebe sich bei einer kolportierten Unterstützung von einer Million Euro für den Guide Michelin rechnerische Kosten von 16.666 Euro pro Betrieb. Eine Summe, die nach Ansicht von Wirtshausführer-Herausgeber Klaus Egle weit besser und vor allem mit mehr Breitenwirksamkeit in die heimische Gastronomie investiert werden könnte.  Allerdings berücksichtigt die Rechnung nicht, dass bislang unbekannt ist, für wie viele Jahrgänge des Guide Michelin die im Raum stehende Unterstützung gelten soll. Außerdem vergibt der Guide Michelin über die Sterne hinaus den Bib Gourmand für Restaurants mit guter und preiswerter Küche, eine Bewertung, die auch zahlreiche Wirtshäuser erhalten könnten. Darüber hinaus vergibt der Guide Michelin Empfehlungen für weitere Restaurants. Der Gault&Millau bewertet in Österreich aktuell rund 790 Restaurants, von einer ähnlichen Anzahl an Restaurantbewertungen kann man auch beim Guide Michelin ausgehen. 

„Abgesehen davon, dass es sich hier um eine massive Ungleichbehandlung aller anderen Marktteilnehmer, vom Wirtshausführer über Falstaff bis zu Gault Millau handelt, die ihre Publikationen seit Jahrzehnten auf eigene Kosten und Risiko auf den Markt bringen, würde es dem heimischen Tourismus mehr bringen, in den Erhalt, die Entwicklung und die Förderung der typischen österreichischen Wirtshäuser zu investieren, die Teil unserer Kultur sind. Die sind es, die auch der internationale Gast hier sucht und nicht abgehobene Gourmetlokale für eine kleine Gruppe betuchter Gäste, die sie in dieser oder ähnlicher Form auf der ganzen Welt finden," kritisiert das Herausgeber-Trio die Pläne weiter und verweist auf die schwierige Lange vieler Wirtshäuser. Fehle das Wirtshaus, dann gingen im Ort bald die Lichter aus. Tatsächlich kämpften aber spätestens seit der Corona-Krise und infolge hoher Energiekosten und Personalmangel immer mehr auch gestandene Wirtshäuser um ihr Überleben. 

Am vergangenen 3. Oktober hatte die Mehrheit im Tourismusausschuss des österreichischen Parlaments, sich dafür ausgesprochen, die Sichtbarkeit des kulinarischen Angebots Österreichs zu verbessern. Dies solle durch eine Wiederaufnahme des Testbetriebs des Guide Michelin geschehen. Dabei wurde klargestellt, dass keine staatlichen Gelder direkt an den Guide fließen sollen. Der Ausschuss forderte das Wirtschaftsministerium auf, entsprechende Gespräche mit allen Beteiligten zu führen. Inzwischen bestätigte ein Sprecher der Österreich-Werbung der Wiener Zeitung "Der Standard", dass Gespräche mit dem Reifenhersteller Michelin geführt werden, über deren Fortgang Stillschweigen vereinbart ist.

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