Restaurant-Kritik
Jordnær, Kopenhagen
Restaurant Jordnær, Kopenhagen
"Mir scheint, Eric Vildgaard dreht an der ein oder anderen Schraube in Balance zwischen Produktfokus, Filigranität und Komplexität. Aus meiner Sicht waren die Gerichte des letzten Menüs „perfekt“ und ausgereizt. Durch eine zusätzliche Facette, die gerade die großen Gänge nun haben, ist der Produktfokus etwas unschärfer als bei meinem ersten Besuch. Durch die Veränderungen wird vermutlich versucht, „den nächsten Schritt“ zu erreichen, hat bei der etwas höheren Komplexität aber noch nicht wieder das gleiche Perfektionsniveau erreicht. Zudem sei ganz bewusst weniger Kaviar im Menü als früher – ihr Mann wolle nicht nur als Kaviar-Koch gelten, sagte mir seine Tina Kragh-Vildgaard, als ich danach frage. Manchmal resultiert aus einem Seitwärtsschritt ja ein großer Schritt nach vorn. Die Chancen dafür stehen gut. Denn wenn ich den Vergleich zwischen dem ersten und dem zweiten Besuch mal beiseitelasse: dieses Menü war große Klasse. Beste Produkte. Präzises Handwerk und feine Aromen kennzeichnen alle Gerichte. Das ist im wahrsten Sinne Haute Cuisine. Sie macht Lust in die Tiefe zu schmecken, bietet aber auch gleichzeitig Momente, sich einfach nur fallen zu lassen." (Veröffentlicht im Februar 2024)