Gusto-Chef: "Es gibt zu viele Restaurantführer auf dem Markt"
Nach Auffassung des Chefredakteurs des Gusto, Markus J. Oberhäußer, sind derzeit in Deutschland zu viele Restaurantführer auf dem Markt. Wie er im Interview mit Restaurant-Ranglisten.de sagte, ist es offenbar für viele Verlage immer noch ein einträgliches Geschäft, einen Restaurantführer herauszugeben. Oberhäußer kritisierte, die fehlende Meinungsvielfalt unter den Guides. "Wenn alle Restaurantführer, die auf dem Markt sind, wirklich eine eigene Linie erkennen ließen, wäre das gut". Er habe aber den Eindruck, die eine Hälfte der Konkurrenten würde von der anderen Hälfte abschreiben. Es gebe zu viele nichtssagende Beschreibungen. Oft werde nur mit Floskeln gearbeitet, statt die Küche eines Restaurants präzise zu beschreiben, sagte Markus J. Oberhäußer.
Der Gusto 2017 erscheint in diesem Jahr voraussichtlich am 9. Dezember und damit wie üblich als letzter der führenden Guides. In seinem Vorwort will der Chefredakteur in diesem Jahr die Einschränkungen vieler Restaurants bei den Service-Zeiten ansprechen. Dies macht auch dem Tester das Leben schwer: "Gegen Ende der Saison werden die Fahrtstrecken immer abenteuerlicher und unökonomischer. Da kann es sein, dass ich am Abend in Saarbrücken bin und am nächsten Mittag in der Oberpfalz", sagte Oberhäußer. Außerdem kritisiert er, dass der Trend 'Back to the Roots' inzwischen zum Mainstream geworden sei. "Einfach nur wenig auf den Teller zu legen, um vermeintlich das Produkt herauszustellen, ist auch nicht das Wahre." Es fehle der Mut zu wirklich authentischen Konzepten. Daher entstünden wahre Trends meist in anderen Ländern, meint Oberhäußer.
Im Interview äußerte er sich außerdem zur Bewertungspolitik des Gusto und der Sprache der Restaurantkritik.
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